Hexerei & Magie
Hexerei
Der Hexenglaube kommt überall auf der Welt, aber so gut wie ausnahmslos nur in Sesshaften Gesellschaften vor. Es handelt sich um die Vorstellung, daß bestimmte Menschen - überwiegend Frauen - eine spezifische Kraft besitzen, die sie instandsetzt, ja dazu treibt, nachts, während sie schlafend zu Bett liegen, ihre leibunabhängige „Freiseele“ vom Körper zu lösen und auf Reisen zu schicken. Unseliger weise geschieht das allein zu verderblichen Zwecken. Hexen gelten als Urheber vieler Todesfälle, Krankheiten und materieller Einbußen. Ihr Trachten steht in Widerspruch zu allen gesellschaftlich geschätzten Werten wie Hilfsbereitschaft und Solidarität. Hexen verursachen Unfälle, entwurzeln Bäume, wüten in Wirbelstürmen, lösen entstellende Krankheiten wie Lepra, und Krätze aus, machen blind, lahm, taub, stumm, impotent oder steril, indem sie die entsprechende Organe „auffressen“ oder Frauen die Gebärmutter im Leib herumdrehen. Sie verführen zu Diebstahl, Verschwendung und Trunksucht. Mit anderen Worten: Jedes unerklärliche Unglück geht auf ihr Konto.
Magie
Leichter zugänglich ist demgegenüber die Magie, da es sich hier nicht um eine besondere, angeborene Veranlagung handelt, sondern eine prinzipiell für jeden erlernbare „Technik“, mit Kräften umzugehen, die im Unterschied zur Hexerei zu Guten wie zum Bösen nutzbar sind.
Derartige Kräfte können in Mineralien, Felsgruppen, in Pflanzen, Tieren wie Menschen, also eigentlich überall in der Natur enthalten sein. Sie sind an sich weder „gut“ noch „böse“, lediglich stärker oder schwächer und lassen sich nach Wunsch aktivieren, indem man sie richtig zusammenstellt, den richtigen Ort wählt und die richtigen Besprechungen durchführt. Aus unpersönlichen Kräften werden so „Zaubermittel“ oder „Medizinen“ unterschiedlicher Art und Intensität. Wenn diese Kräfte in Gegenstände – Töpfe, Figuren, Hörner, Flaschen u.ä – eingeschlossen und gar mit Blutopfern zum Leben erweckt werden, gewinnen sie an Wirkkraft und können magisch genutzt werden. Allerdings müssen Zaubermittel in regelmäßigen Abständen aufgefrischt, das heißt gegen noch unverbrauchte ausgetauscht werden.